Stahlwalzmaschine
Der fertige Stahl wird im Stahlwerk zunächst in Rohformen (Kokillen, Brammen oder Knüppel) gegossen. Diese werden anschließend in Walzwerken mechanisch umgeformt. Das geschieht mit riesigen Walzmaschinen, die den glühenden Stahl erst zu langen Strängen auswalzen. Eine Reihe von Walzmaschinen ist in Walzstraßen hintereinander angeordnet. Durch eine Abfolge von Walzvorgängen können Rund- oder Vierkantstähle, Schienen, sonstige Profile oder Bleche erzeugt werden. Spezielle Walzmaschinen erlauben nach dem Mannesmann-Verfahren auch die Herstellung nahtloser Rohre.
Das Foto zeigt eine solche, etwa 150 Tonnen wiegende Duo-Walzmaschine aus dem ehemaligen Stahlwerk Osnabrück. Sie wurde wahrscheinlich in den 1920er Jahren konstruiert. Walzeinrichtung und Antrieb wurden vom Krupp-Gruson-Werk in Magdeburg-Buckau gebaut, einem seinerzeit weltweit führenden Spezialhersteller von Maschinen für die Schwerindustrie. Die Walzmaschine steht heute im Museum Industriekultur in Osnabrück und erinnert an die lange Tradition der Montanindustrie in der Stadt.
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