Zeche Alte Haase
Industrie / Technik
Zeche Alte Haase

Die Stadt Sprockhövel liegt südlich der Ruhr und war schon im 17. Jahrhundert ein Standort zahlreicher Kleinzechen, die im Stollenbau nach Steinkohle gruben. Es dauerte noch bis in die 1880er Jahre, als die Zeche Alte Haase mit der Abteufung eines Schachtes begann und damit zum Tiefbau überging. Der Schacht wurde nach Julie Dothbruch, der Ehefrau des Hauptgewerken (Gesellschafters) der Zeche, Julie genannt. Er war 1883 fertiggestellt und erreichte eine Teufe von zunächst 100 Metern. Die Zeche erlebte einen Aufschwung, sie lieferte die Kohle für den Hausbrand in der gesamten Umgebung und für zahlreiche Schmieden im Bergischen Land. 1897 wurde über dem Schacht Julie ein Malakow-Turm errichtet. Er steht heute unter Denkmalschutz und gilt als der kleinste, jüngste und am weitesten südlich gelegene Förderturm dieser Bauart im Ruhrgebiet.

Die Zeche geriet 1925 in das Blickfeld der Öffentlichkeit, als die Eigentümer die Schließung planten. Die Bergleute, die ihre Arbeitsplätze erhalten wollten, arbeiteten ein halbes Jahr unentgeltlich, um die Kohle zum Antrieb der Wasserhaltung zu fördern. Dabei wurden sie von der Bevölkerung tatkräftig unterstützt.
Der Einsatz von Arbeitern und Einwohnern war nicht umsonst, denn 1926 wurde ein Kraftwerk im benachbarten Hattingen zum neuen Großabnehmer für die Kohle der Zeche, die in der Folge weiter ausgebaut wurde. 1956 wurden sogar über 234.000 Tonnen Kohle gefördert. Das Bergwerk Alte Haase wurde erst 1966 stillgelegt.
(Aufnahmen: Juli 2015)