Dampffördermaschine
Industrie / Technik
Dampffördermaschine

Dieses Foto zeigt den Blick auf die Fördermaschine der Zeche Hannover aus der Sicht des Fördermaschinisten. Er war während einer Arbeitsschicht für die exakte Steuerung der Maschine und damit für alle Seilfahrten im Schacht verantwortlich. Zur Kontrolle der Fördermaschine standen ihm verschiedene Handhebel zur Verfügung, mit denen Fahrtrichtung, Geschwindigkeit und das Anlegen der Bremse gesteuert wurden. Die genaue Stellung der Förderkörbe im Schacht zeigte ein Teufenmesser an, das Gerät mit der großen senkrechten Skala rechts von der Bildmitte.

Die Fahrtrichtung der Förderkörbe konnte der Maschinist über einen Umsteuerzylinder (in der Bildmitte vorne) umkehren. Die Füllung der riesigen Dampfzylinder (links und rechts außen neben den Fenstern) wurde über Ventile gesteuert, die wiederum über zwei Nockenwellen geöffnet und geschlossen wurden. In der Bildmitte hinten befindet sich die Treibscheibe. Da im Schacht I der Zeche Hannover die innovative Koepe-Förderung eingesetzt wurde, gab es auch keine der üblichen Seiltrommeln mehr, auf der das Förderseil auf- und abgewickelt wurde. Vielmehr beruhte die Koepe-Förderung auf einer Endlosform des Förderseils. Die Auf- und Abwärtsbewegung des Seils und damit der Förderkörbe beruhte allein auf der Reibung zwischen Treibscheibe und Förderseil. Ein großer Vorteil dieses Prinzips lag in der problemlosen Weiterteufung des Schachts. Dazu war nur eine Verlängerung der Förderseil-Schleife notwendig. Dieser Umbau wurde im Schacht I im Jahr 1913 vorgenommen.

(Aufnahme: Juli 2015)