Hängebank
Industrie / Technik
Hängebank

Die gefüllten Förderkörbe werden in den Schächten nicht auf das Niveau der Erdoberfläche gehoben, sondern meistens etwa 6 bis 10 Meter höher. Diese Ebene wird im Bergwerk Hängebank genannt. Damit lässt sich für die nachfolgende Entladung der Förderwagen das natürliche Gefälle nutzen, was weitere Transporteinrichtungen für die Kohle einspart. Das Foto zeigt die Hängebank von Schacht I der Zeche Hannover. Bemerkenswert sind die luftdichte Schachtverkleidung und die ebenfalls luftdichten Türen. Das war notwendig, weil Schacht I auch Wetterschacht war.

Durch die luftdichte Abschließung des Schachts gegenüber der Außenluft wurde vermieden, dass bereits übertage Luft in den Schacht nachströmte und damit die Bewetterung störte. Diese baulichen Besonderheiten gab es nur bei Wetterschächten, in allen anderen Fällen reichte eine Schachtsicherung aus stabilen Stahlgittern aus.
Weiterhin kann man die Führungsschienen für die Förderwagen auf dem Boden des Förderkorbs erkennen. Der Förderkorb besitzt außerdem Spurhalteeinrichtungen an seinen oberen und unteren Kanten. Damit wird der Korb im Schacht durch Spurlatten geführt. Das sind hölzerne Einbauten im Schacht, die verhindern sollen, dass sich die Förderkörbe während der Seilfahrt verdrehen.
Über einen Handgriff (oben links im Bild) konnte der Anschläger auf der Hängebank dem Fördermaschinisten in der Maschinenhalle Glocken- oder Klingelsignale geben. Da Förderkörbe mehrere Etagen hatten, konnte damit beispielsweise ein Anheben des Förderkorbs auf die nächste Wagenebene angefordert werden, um die darauf befindlichen Förderwagen auf die Hängebank zu schieben. Vergleichbare Einrichtungen gab es auch weiter unten im Schacht in den Füllörtern der einzelnen Sohlen. Der Schacht I der Zeche Hannover hatte eine Teufe von 750 Metern, der Schacht II war rund 1.000 Meter tief.

(Aufnahme: Juli 2015)