Urfa Zurück
Türkei
Şanlıurfa

Das bereits in der Antike als Edessa bekannte Urfa erhielt 1983 den Namenszusatz şanlı (ruhmreich). Damit sollte die Rolle der Stadt beim Widerstand gegen französische Truppen im türkischen Befreiungskrieg 1919 - 1923 hervorgehoben werden. Die Stadt wurde schon in der Bibel als Erech erwähnt und gilt heute als fünftheiligste Stätte des Islam. Hier sollen Abraham und Hiob gelebt haben.

Eine alte Legende berichtet, dass der Prophet Abraham durch den assyrischen König Nimrod auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte. Der Koran erwähnt in der Sure 21:68 ein Wunder Allahs, durch welches das Feuer in Wasser und die Holzscheite in Fische verwandelt wurden.
Noch heute gibt es hier den Teich des Abraham (Balıklıgöl) mit den heiligen und unantastbaren Karpfen auf dem Gelände der Halil-Rahman-Moschee. Der Karpfenteich, die Moschee, der umliegende Park und die Geburtshöhle Abrahams werden von der Bevölkerung gerne besucht, die Karpfen können gefüttert werden. Jedes Jahr kommen rund 1 Million Besucher aus der Türkei und anderen muslimischen Ländern an diese Stätte.
Etwa 15 Kilometer nordöstlich von Şanlıurfa liegt die Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe, ein weltberühmter prähistorischer Fundort, dessen Besiedlung und Nutzung durch Menschen schon 9600 bis 8800 v. Chr. begann. Nach ersten Hinweisen des amerikanischen Archäologen Peter Benedict im Jahr 1963 auf eine steinzeitliche Siedlungs- und Kultstätte begannen 1994 gemeinsame Ausgrabungen von deutschen und türkischen Forschern unter der Leitung von Klaus Schmidt. Sie fanden mehrere spektakuläre Steinkreisanlagen eines sehr ungewöhnlichen Bergheiligtums der Vorgeschichte.

(Aufnahme: Juli 2011)