Glühkopfmotor
Der einfache und robuste Aufbau von Glühkopfmotoren führte in der Zeit zwischen den 1920er und 1950er Jahren zu einer Anwendung dieses Bauprinzips bei landwirtschaftlichen Traktoren. Im Hinblick auf die Betriebskosten erschien es auch günstig, diese Motoren mit unraffiniertem und daher billigem Rohöl betreiben zu können.
Weltweit bekannt wurde der ab 1921 gebaute Bulldog des Landmaschinenherstellers Heinrich Lanz in Mannheim. Das Modell wurde in verschiedenen Varianten bis Mitte der 1950er Jahre angeboten.
Auch bei anderen Herstellern fand der Glühkopfmotor Verwendung, so wie bei diesem Traktor der argentinischen I.A.M.E. (Industrias Aeronáuticas y Mecánicas del Estado). Die später in D.I.N.F.I.A. umbenannte Staatsfirma stellte eigentlich Flugzeuge für den innerargentinischen Markt her. Dazu hatte man sich der Mitwirkung deutscher Fachleute wie etwa Prof. Kurt Tank versichert, der bis 1945 für die Konstruktionen von Focke-Wulf verantwortlich war.
Argentiniens Staatschef Juan Perón suchte 1952 nach einer Möglichkeit, für die Landwirtschaft des riesigen Landes einen einfach konstruierten, robusten und sparsamen Traktor produzieren zu lassen, denn die Handelsbeziehungen zu den USA und damit die Importmöglichkeiten für amerikanische Landmaschinen waren damals stark beeinträchtigt. So fiel die Wahl auf den Lanz Bulldog, der in Argentinien mit kleineren Änderungen als Pampa Bulldog nachgebaut wurde. Ungefähr 3.800 Stück wurden bis Ende der 1950er Jahre produziert. Das Foto entstand bei einem großen Oldtimer-Treffen für Traktoren und Landmaschinen in Hasbergen. (Aufnahme: Juni 2010)
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