Zeche Gneisenau
Von der ehemaligen Zeche Gneisenau ist weiterhin ein modernes Doppelbock-Fördergerüst mit zwei Maschinenhallen erhalten geblieben. Es wurde 1933 von dem bekannten Industriearchitekten Fritz Schupp entworden, der zuvor schon an der Planung der neuen Schachtanlage XII der Zeche Zollverein in Essen beteiligt gewesen war. Das neue Fördergerüst wurde 1934 über dem Schacht 4 der Zeche Gneisenau errichtet, der zugleich Zentralförderschacht wurde.
Die Steinkohleförderung konnte dadurch erheblich ausgeweitet werden. 1935 wurden mit etwa 2.500 Beschäftigten erstmals über 1 Million Tonnen Kohle gewonnen.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs erzwang auf Gneisenau nur eine kurze Betriebsunterbrechung. Die Schäden durch Luftangriffe und die Gefechte im Ruhrkessel wurden zunächst provisorisch beseitigt. Die Zeche konnte daher schon im Sommer 1945 wieder mit der Förderung beginnen. 1974 erreichte sie mit über 6.300 Beschäftigten ihre höchste Fördermenge: Mehr als 4,2 Millionen Tonnen Steinkohle wurden in jenem Jahr im Verbund mit der Zeche Victoria im benachbarten Lünen abgebaut. Die auf Gneisenau geförderte Kohle wurde zum großen Teil in einer eigenen Kokerei verarbeitet, die bereits im Zuge der allgemeinen Rationalisierungswelle in der Montanindustrie des Ruhrgebiets in den Jahren 1927 - 1928 gründlich modernisiert worden war. Die Kokerei blieb noch vier Jahre länger als die Zeche in Betrieb und wurde erst 1989 geschlossen.
Das große Doppelbock-Fördergerüst prägt bis heute den Dortmunder Stadtteil Derne und ist zugleich ein Industriedenkmal der Stadt.
(Aufnahme: August 2013)
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