Special Ammunition Site (SAS) Dünsen SAS Dünsen Zurück Weiter
Munitionsbunker

Sondermunitionslager wie das SAS Dünsen besaßen zwei Munitionsbunker zur Lagerung von nuklearen Sprengköpfen für Kurzstreckenraketen (Honest John) und Granaten für die Rohrartillerie (Panzerhaubitzen M110 A-2 und M109 G). Es konnten auch sogenannte Atomminen (ADM) gelagert werden. Diese ADMs sollten in einem möglichen Kriegsfall verdeckt auf den Vormarschstraßen des Gegners, an Brücken oder anderen wichtigen Punkten zurückgelassen und mit Zeitzündern zur Detonation gebracht werden.

Ein SAS war einer Division von NATO-Streitkräften zugeordnet. Die so genannten Versorgungslager Munition (VLM) auf Korpsebene waren aufgrund ihrer Verteilungsaufgabe für Sondermunition wesentlich größer. So gab es im VLM Lahn (zwischen Sögel und Werlte im Emsland) oder im VLM Ostbevern-Schirlheide (bei Münster) jeweils 9 Bunker.
Die US Army brachte die taktischen Nuklearwaffen von der Ramstein Air Base über das benachbarte Ammunition Center Europe in Miesau in die VLM, von denen es während des Kalten Krieges in der Bundesrepublik 10 gab. Aus den VLM erfolgte dann die Weiterverteilung auf die einzelnen SAS. Fast immer wurden die Waffen dabei im Rahmen einer Air Mission mit Hubschraubern vom Typ Boeing CH-47 Chinook zwischen den Lagern transportiert. Es gab aber auch Transporte mit speziellen Konvois von Militär-Lkw.
Alle Daten zur Anzahl, zu Typen und zur Sprengkraft der Nuklearwaffen in einem VLM oder SAS unterlagen strenger Geheimhaltung der US Army. Es gab möglicherweise auch Verlegungen zur gezielten Verschleierung der Bestände.

(Aufnahme: August 2013).