Special Ammunition Site (SAS) Dünsen
SAS Dünsen
Eingangstor

Vielen Bundesbürgern war die Existenz von Atomwaffen und ihre Lagerung in Einrichtungen wie den SAS lange Zeit kaum bewusst. Die Sondermunitionslager befanden sich fast immer versteckt in dünn besiedelten Gegenden, oft kannten nur die hier eingesetzten Soldaten und sehr wenige Zivilisten ihre Lage.
Erst zu Beginn der 1980er Jahre rückten die in der Bundesrepublik stationierten Atomwaffen wieder stärker in das öffentliche Bewusstsein, ausgelöst durch die Diskussion über die Stationierung von Mittelstreckenraketen der beiden Supermächte (RSD-10/SS-20, Pershing II) und amerikanischen Marschflugkörpern (AGM-86) in Europa, den damit verbundenen NATO-Doppelbeschluss sowie das SDI-Projekt der USA zur Abwehr sowjetischer Interkontinentalraketen. Auch die nukleare Teilhabe im Bereich der taktischen Waffen wurde als Umgehung des Atomwaffensperrvertrages kritisiert. Insgesamt war die erste Hälfte der 1980er Jahre von einer deutlichen Abkühlung und zunehmendem Misstrauen zwischen den beiden Militärblöcken geprägt. In der gleichen Zeit bauten die NATO-Verbündeten die Sondermunitionslager zu regelrechten kleinen Festungen aus. Vor einigen Lagern und Stationierungsorten, vor allem in Süd- und Südwestdeutschland, kam es zu spektakulären Protestaktionen der Friedensbewegung.
Aufgrund der Gefährlichkeit der hier gelagerten Munition war das SAS Dünsen - ebenso wie alle andere Anlagen dieser Art - besonders stark gesichert und scharf bewacht. Der Zugang war nur einem sehr eng begrenzten Personenkreis möglich, der innere Bereich des Lagers durfte normalerweise nur von US-Soldaten betreten werden.
Die frühere Zufahrtstraße und der Eingangsbereich des SAS sind in den rund 20 Jahren seit der Aufgabe des Sondermunitionslagers immer mehr zugewachsen.
(Aufnahme: August 2013)