Im Palast von Knossos
Das Volk der Minoer errichtete auf Kreta die erste Hochkultur Europas. Um 2000 v. Chr. entstand in mehreren Baustufen die Anlage von Knossos (Κνωσσός), die nur wenige Kilometer südöstlich der heutigen Inselhaupstadt Iraklio (Ηράκλειο) liegt.
Knossos ist die bekannteste Ausgrabungsstätte auf Kreta und wurde oft als Palastanlage gedeutet. Sie wurde erst 1878 durch den griechischen Hobbyarchäologen Mínos Kalokerinós entdeckt und ab 1900 durch den britischen Archäologen Sir Arthur Evans systematisch ausgegraben und erforscht. Bis zu seinem Tod 1941 beschäftigte sich Evans mit Knossos und der minoischen Kultur. Seine Arbeiten in Knossos sind aber nicht unumstritten, denn an vielen Stellen fanden durch Evans Rekonstruktionen statt, die nicht immer wissenschaftlich haltbar erscheinen.
Die Zeit der Minoer auf Kreta ist in manchen Aspekten noch unerforscht, vor allem das rätselhafte Ende dieser Kultur eröffnet viel Raum für Spekulationen. So wird ein möglicher Untergang der minoischen Kultur mit der Santorin-Eruption in Verbindung gebracht, einem katastrophalen Vulkanausbruch auf der Insel Thera in der späten Bronzezeit, vermutlich im Jahr 1628 v. Chr. Die internationale Forschergemeinschaft arbeitet aktuell intensiv an der Klärung dieser Fragen.
Neben Knossos gibt es größere Ausgrabungsstätten von minoischen Anlagen in Phaistos und Malia.
(Aufnahme auf KB-Farbdiafilm (+ Scan) vom Mai 2002)
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