Konverter
Stahl ist eine metallurgisch besonders aufbereitete Form von Eisen. Bis heute sind über 2.400 Stahlsorten bekannt. Die wichtigsten Eigenschaften des Stahls sind seine gute Schmiedbarkeit, Härte und Elastizität. Edelstähle können auch korrosionsbeständig sein. Stahl ist zu einem der wichtigsten Werkstoffe des Industriezeitalters geworden.
In Stahlwerken wird das Roheisen aus den Hochöfen der Hüttenwerke in Konvertern in Stahl umgewandelt. Dabei wird der Kohlenstoffgehalt sowie der Anteil anderer störender Beimengungen (Phosphor, Schwefel) gezielt gesenkt. Außerdem können bei der Stahlherstellung andere Metalle (z. B. Chrom, Nickel, Kobalt, Mangan, Molybdän, Wolfram, Vanadium) hinzugefügt werden (Legierung), um dem Stahl spezielle Eigenschaften zu verleihen.
Im 19. Jahrhundert wurden bereits verschiedene Konverter entwickelt. Um 1855 konstruierte Sir Henry Bessemer die nach ihm benannte Bessemerbirne. Kurz darauf entwickelten die beiden britischen Metallurgen Sidney Thomas und Percy Carlyle Gilchrist das Thomas-Gilchrist-Verfahren, eine Abwandlung des Bessemer-Verfahrens, das besonders zur Umwandlung phosphorhaltigen Roheisens geeignet war. Beide Verfahren nutzten große, birnenförmige Konverter, die innen feuerfest ausgemauert waren. Nach der Befüllung mit flüssigem Roheisen wurde Luft durch die glühende Eisenmasse geblasen. Dabei verbrannte der größte Teil des noch enthaltenen Kohlenstoffs. Gleichfalls konnten unerwünschte Elemente wie Schwefel oder Phosphor reduziert werden, aus Eisen wurde Stahl. Beide Verfahren werden heute nicht mehr angewendet. Weltweit wird das in Österreich entwickelte Linz-Donawitz-Verfahren (LD-Verfahren) bevorzugt. Es verwendet Konverter mit einer Sauerstofflanze. Der aktuell größte LD-Konverter der Welt fasst 380 Tonnen Roheisen und befindet sich im Stahlwerk der Thyssen-Krupp AG in Duisburg-Bruckhausen.
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